Einfühlsame und fesselnde Story
Titel: Leben rückwärts Lieben
Autor: Claudia Pietschmann
Verlag: Arena
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 344
ISBN: 978-3-401-60386-5
Preis: 15,00 €
Quelle des Covers: Arena Verlag
Durch einen Unfall, bei dem sich Nina Trümmerbrüche in beiden Beinen zugezogen hat, erwacht sie nach längerer Zeit aus dem Koma. An das Unglück selbst, sowie die kurze Zeit davor, kann sich Nina kaum bis gar nicht erinnern. Während des Klinikaufenthalts und den damit verbundenen Reha Maßnahmen bekommt sie immer häufiger Flashbacks, in denen sie Bilder von einem Haus sowie Fotos von sich und einem Jungen sieht, diese aber nicht zuordnen kann.
Dabei ist sie sich sicher, dass sie diesen jungen Mann kennt und tiefe Gefühle für ihn empfindet und weiß, dass er Arthur heißt. So fragt sich Nina, woher diese Erinnerungen kommen und ob sie diesen wirklich trauen kann. Diese Überlegungen und Emotionen lösen in Nina Panikattacken und Atemnot aus, die die Ärzte versuchen, mit Medikamenten, in den Griff zu bekommen. Dabei mahnen der behandelnde Arzt, Dr. Kühnbach, und auch ihre Eltern sie immer wieder zu Geduld und Ruhe.
Doch als sich immer häufiger ihre Gedanken und die Realität überlagern, kann sich Nina diesem gefährlichen Sog nicht mehr entziehen.
Auf Leben rückwärts Lieben von Claudia Pietschmann (Arena Verlag) war ich sehr neugierig, da mich zum einen das Cover, wie auch der Klappentext angesprochen haben.
Der Einstieg gelang mir gut und den Schreibstil empfand ich schon auf den ersten Seiten als einnehmend. Die Handlung wird dabei aus der Sicht der siebzehnjährigen Nina beschrieben, die durch einen zunächst nicht näher beschriebenen Unfall gerade aus dem Koma erwacht ist. Leicht orientierungslos, ob des Unglücks, welches ihr widerfahren ist, versucht sie durch Fragen an ihren behandelnden Arzt Dr. Kühnbach, der Krankenschwester Laura oder bei ihren Eltern, die Lücken in ihrem Gedächtnis zu schließen. Manche ihrer Fragen werden beantwortet, andere wiederum gar nicht, was Nina stutzig werden lässt. Auch ist es seltsam, dass sie außer von ihren Eltern, keinen Besuch von ihrer Freundin Selma oder ihrem Freund Arthur bekommt. Gerade was letztgenannten angeht, weicht ihre Mutter Nina immer wieder aus, dabei ist sie sich sicher, dass es Arthur gibt.
Währenddessen schreitet der Heilungsprozess durch Phsyiotherapie und andere Maßnahmen immer weiter voran und Nina kann das Krankenhaus schon bald verlassen. Dabei schweigt sie sich über die sich häufenden Gedächtnislücken aus, um ihre Entlassung nicht zu gefährden. Ihr Ziel ist es, sobald wie möglich wieder in die Schule zu gehen, um so weitere Antworten zu finden.
Als sie endlich Arthur begegnet, verhält sich dieser zunächst etwas seltsam, gerade so, als würde er Nina nicht kennen. Doch sie setzt alles daran, ihn für sich zu gewinnen und so erblüht ihre Liebe ein weiteres Mal. Ich fragte mich, ob dies Schicksal oder gar eine Seelenverwandtschaft zwischen den beiden sein könnte.
Gerade durch die gewählte Art der Erzählung in der Ich-Perspektive konnte ich sofort eine Beziehung zur Protagonistin aufbauen. Ich spürte ihre Angst, ihre Unsicherheit und im weiteren Verlauf der Story auch ihre Wut sowie ihre Willensstärke. Dabei beschreibt Claudia Pietschmann dies sehr authentisch und erzeugte so bei mir einen Lesesog. Besonders gut hat mir die Idee mit dem Gedächtnispalast gefallen. Hierbei handelt es sich um eine Methode, bei der man seine Erinnerungen in Räumen katalogisiert, um diese so später schneller wiederfinden zu können.
Ninas Schicksal berührte mich und gemeinsam mit ihr rätselte ich, entwarf Szenarien, wie alles geschehen sein konnte, nur um dies wenige Seiten später komplett wieder über Bord zu werfen.
Während sich Realität und Erinnerungen immer mehr miteinander vermischen, ist sich Nina sicher, dass sie für eine bestimmte Aufgabe vorgesehen ist. Diese Vermutung scheint sich zu bewahrheiten, als sie mit Arthur einen Ausflug macht. Nina bekommt es mit der Angst zu tun und ist sich nicht mehr sicher, was sie glauben soll.
Auch Arthur ist ein Charakter, den man einfach gern haben muss. Er ist sehr aufmerksam und liebevoll gegenüber Nina. Bringt sehr viel Verständnis für ihre Situation auf und versucht ihr immer wieder zu helfen. Zwischen den einzelnen Worten und Zeilen spürte man die tiefe Zuneigung und Liebe der beiden, die ich als authentisch empfand und die mir richtig gut gefiel.
Obwohl ich nach 2/3 der Story eine Vermutung hatte, was mit Nina geschehen ist, wurde ich mit diesem Ende dann doch überrascht. Dabei ist dieses sehr bewegend und liebevoll gestaltet, was mich zufrieden das Buch zuschlagen ließ.
Mit Leben rückwärts Lieben (Arena Verlag) ist Claudia Pietschmann eine äußerst einfühlsame, fesselnde und herzerwärmende Geschichte gelungen, die ich mich sehr berührt hat.
Die Idee, die Umsetzung und was hinter allem steckte, konnte mich begeisterten und gerade die überraschenden Wendungen sorgten bei mir für spannende Lesestunden. Daher kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen, weshalb ich auch 5 von 5 Nosinggläser vergeben habe.
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.