Spannende und fesselnde Story, die dem Leser ein wahres Kopfkino beschert
Titel: Warcross - Das Spiel ist eröffnet
Autor: Marie Lu
Übersetzerin: Sandra Knuffinke & Jessika Komina
Verlag: Loewe
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 416
ISBN: 978-3-7855-8772-0
Preis: 18,95 €
Quelle des Covers: Loewe Verlag
Mit dem Videospiel Warcross ist dem Erfinder Hideo Tanaka ein ganz großes Wurf gelungen. Von vielen Menschen wird er fast wie ein Gott verehrt und die von seiner Firma, Henka-Games, durchgeführten Turniere füllen ganze Stadien.
Nun steht das größte Event kurz bevor - die Weltmeisterschaft der besten Spieler in Warcross. Durch einen Zwischenfall, während des Eröffnungsspiels zur WM, bekommt die junge Kopfgeldjägerin Emika völlig unerwartet ein lukratives Angebot von Hideo. Sie soll für ihn als Spionin am Wettkampf teilnehmen und so den Hacker ausfindig machen, der Henka-Games und die Warcross-WM sabotieren will.
Dabei muss Emika alles auf eine Karte setzen, will sie hinter die Identität des Hackers, mit dem Namen Zero, kommen.
Ich mag es, wenn eine Geschichte sowohl in der realen, als auch in einer Computer generierten Welt spielt. So auch Marie Lu´s neuestes Werk Warcross - Das Spiel ist eröffnet aus dem Loewe Verlag. Daher war ich sehr neugierig, wie der Autorin die Umsetzung gelungen ist. Der Schreibstil ist locker und flüssig, was mir den Einstieg in die Handlung zusätzlich erleichterte.
Emika ist eine kleine Rebellin, die nach dem Tod ihres Vaters auf der Suche nach dem rechten Weg ist. Die Mutter ist früh abgehauen und da sonst keine Familienmitglieder mehr vorhanden sind und sie noch minderjährig ist, landet sie deshalb im Heim. Auch in der Schule läuft es nicht so, wie es sollte und sie eckt mit ihrer Art überall an. So ist Emika eine Außenseiterin, die eher abseits steht und mit den anderen Jugendlichen nicht viel zu tun haben möchte.
Doch als eine Mitschülerin gemobbt wird, gewinnt ihr Gerechtigkeitssinn die Oberhand und so ergreift Emika für das Mädchen Partei, was ihr letztlich jedoch nur Ärger einbringt. So wird sie von einem Gericht wegen Hackerei verurteilt und ist nun vorbestraft. In dieser schweren Zeit steht ihr niemand zur Seite und das Heim kommt ihr vor, wie der Vorhof zur Hölle, weshalb sie kurzerhand abhaut. Mehr schlecht, als recht kämpft sie sich durchs Leben, immer auf der Suche nach einem Auftrag, der ihr Geld für Wohnung und Essen verspricht. So ist es wenig verwunderlich, dass Emika zu einer der besten Hacker in New York wird.
Neben dem jagen von Verbrechern, spielt sie leidenschaftlich gerne Warcross. Damit das Spielen nicht für Konflikte bei ihrer Arbeit als Kopfgeldjägerin sorgt, spielt sie anonym, was ihr mehr Sicherheit gibt. Als sie durch einen genialen, wie gefährlichen Hack im Eröffnungsspiel der Warcross-Weltmeisterschaft ihre Tarnidentität verliert, steht ihre Welt plötzlich Kopf. Jeder kennt ihren Namen, ihre Anschrift und für die Reporter ist das Auftauchen von Emika eine willkommene und lukrative Story.
Auch Hideo Tanaka, der Erfinder des Spiels Warcross und zugleich Chef von Henka-Games, wird durch diesen Hack auf Emika aufmerksam. Hideo unterbreitet Emika ein gefährliches, wie äußerst interessantes Angebot. So soll sie, getarnt als Spielerin, während der WM, den Cyperterroristen Zero ausfindig machen und so viele Beweise über ihn sammeln, wie es ihr möglich ist.
Emika mochte ich sofort, da sie mir sehr sympathisch war und auch nicht unbedingt auf den Mund gefallen ist. Sie ist tough und scheut sich nicht, gewisse Risiken einzugehen, um ihr Ziel zu erreichen. Auch wenn dies bedeutet, sich in Gefahr zu bringen.
Hideo gefiel mir zwar auch, aber er blieb mir teilweise zu undurchsichtig. Seine Kindheit wurde durch ein Ereignis geprägt, was ihn dazu animierte das Computerspiel zu entwickeln. Allerdings konnte ich manchmal seine Beweggründe nicht ganz verstehen. Trotzdem finde ich, dass er ein interessanter Charakter mit Ecken und Kanten ist. Nur zögernd lässt er sich auf Emika ein, was mir gut gefiel, da sich ihre Gefühle füreinander langsam entwickelten und ich sie deshalb als authentisch empfand.
Gebannt verfolgte ich das Training und das Kennenlernen der Teamkameraden von Emika und hier zeigt sich, welche tollen und genialen Ideen Marie Lu hat. Da Emika trotz ihrer Erfahrungen in Warcross nach wie vor als Rookie gilt, muss sie sich gegenüber ihren Teamkollegen immer wieder beweisen. Dabei kann sie mit einigen gewagten Sprüngen und anderen Tricks aufwarten, was ihr schon bald Respekt innerhalb ihrer Mannschaft einbringt. Hierbei zeigt sich, dass Zusammenhalt und Vertrauen untereinander, ein wesentlicher Schlüssel zum Sieg sein kann. Beim Lesen entstanden bei mir sofort Bilder im Kopf, die das Ganze so realistisch zeichneten, dass ich alles um mich herum vergaß und mir vorkam, als wäre ich selbst in diesem Computerspiel.
Zwar hatte ich ab ungefähr der Hälfte des Buches eine Vermutung, wer hinter Zero stecken könnte, was mein Lesevergnügen aber eher beflügelte, als hemmte. Die Autorin wartet kurz vor Schluss nochmal mit einem Twist auf, mit dem ich nicht gerechtet habe, der mich aber nun umso neugieriger auf die Fortsetzung macht.
Marie Lu ist mit Warcross - Das Spiel ist eröffnet (Loewe Verlag) eine spannende und facettenreiche Geschichte gelungen, die mir beim Lesen ein wahres Kopfkino bescherte. Der Schreibstil ist sehr bildhaft, witzig und fesselte mich so regelrecht an die Seiten.
Das Ende und auch die überraschende Wendung lassen mich auf die Fortsetzung hin fiebern - 4,5 von 5 Nosinggläser.
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.